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5. Ärzte- und Juristentag 2019

Am 28.9.2019 fand der interdisziplinäre 5. Ärzte- und Juristentag in Düsseldorf statt.

Am 28.9.2019 fand der interdisziplinäre 5. Ärzte- und Juristentag in Düsseldorf statt.

Seit 2016 treffen sich Ärzte und Juristen beim interdisziplinären Ärzte- und Juristentag in Düsseldorf auf Einladung von Prof. Dr. Katharina Lugani und Prof. Dr. med. Michael Winking. Traditionell wird jeweils ein Thema von einem juristischen und einem medizinischen Referenten aus der Perspektive ihrer jeweiligen Fachdisziplin beleuchtet. Die Veranstaltung erfreut sich anhaltend hoher Beliebtheit und wird vorwiegend von „fertigen“ Medizinern und Juristen, aber auch von Studierenden, Doktoranden und LL.M.-Studierenden besucht. Die Veranstaltung im Haus der Universität begann mit der Eröffnung durch die Professoren Lugani und Winking.

Im ersten Block berichtete zunächst Herr Reinhard Deinfelder aus ärztlicher Sicht über die konservative Behandlung von Rückenschmerzen und stellte die Vielzahl von Krankheitsbildern dar, die keinen chirurgischen Eingriff benötigen. Dr. Kyrill Makoski LL.M. (Boston Univ.) beleuchtete das Thema aus juristischer Sicht und legte insbesondere den Fokus auf die Aufklärung über Therapiealternativen.

Ein „Klassiker“ des Ärzte- und Juristentags ist die plastische Darstellung des Verlaufs einer Wirbelsäulenoperation durch einen Chirurgen. Dieses Jahr stellte PD Dr. med. Christopher Brenke mit Videos unterstützt präzise, anschaulich und sogar für Juristen verständlich die Spinalkanalstenose im Normalfall und beim Auftreten von Komplikationen dar. Ob alle Juristen Herrn Brenkes Auffassung teilten, dass das Video wenig „blutig“ gewesen sei, mag dahinstehen.

Nach der Kaffeepause behandelten Frau Dr. Sandra Blenk und Frau Luiza Nicuta, LL.M. (Medizinrecht), Fachanwältin für Medizinrecht, die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie. Frau Blenk stellte die IMST aus ihrer praktischen Arbeit vor und Frau Nicuta arbeitete sodann aus juristischer Perspektive die Organisation und Durchführung der multimodalen Behandlung sowie die Anforderungen an Befunderhebung und Aufklärungspflichten an die mit dem Schmerzpatienten befassten Ärzte heraus.

 

Nach der Mittagspause referierte Paul van der Laan, M.Sc. über Gesundheits-Apps für Laien, Patienten und insbesondere aus der Nutzerperspektive über Gesundheits-Apps für Ärzte. Frau Prof. Dr. Alexandra Jorzig erörterte im Partnerreferat die Fragen nach der Einordnung von Gesundheits-Apps als Medizinprodukte und die nach der Haftung von Hersteller und Behandelndem.

Den letzten Themenblock - die neue Medizinprodukteverordnung - eröffnete Dipl.-Kfm. Nils Jabs, der weder als Arzt noch als Jurist, sondern als Leiter von Einkauf, Logistik und Medizintechnik am Klinikum Osnabrück über die durch die neue Verordnung ausgelösten Veränderungen beim Einkauf von Medizinprodukten berichtete. Dr. iur. Dr. med. Adem Koyuncu schloss mit der Juristenperspektive auf die Medizinprodukteverordnung den Vortragsteil ab. Nachdem er einleitend die neue Verordnung zunächst mit einem einschlagenden Meteoriten und sodann mit dem Berliner Flughafen verglich, zeigte sein Referat im Folgenden zahlreiche handwerkliche und inhaltliche Schwächen des Instruments auf.

Wie bereits in den Vorjahren war die Veranstaltung durch die doppelte medizinische und juristische Perspektive sowie durch die hohe Dichte an Vorträgen und den engagierten Diskussionsstil besonders der medizinischen Teilnehmer hoch informativ, fachlich anregend und nicht zuletzt unterhaltsam. Die Professoren Lugani und Winking dankten abschließend allen Referenten und Diskutanten und brachten ihren Wunsch auf ein Wiedersehen bei einem 6. Ärzte- und Juristentag 2020 zum Ausdruck. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Akademie deutscher Orthopäden (ADO), dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) und dem Institut für Rechtsfragen der Medizin (IMR) veranstaltet. Großer Dank für die Organisation gebührt Frau Annika Daum, wiss. Mit. von Frau Prof. Dr. Lugani am Institut für Rechtsfragen der Medizin.

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